Dannenwalder Hügelgräber
Das Hügelgrab ist eine vor- und Frühgeschichtliche Grabform, bei der über den Toten ein Hügel aus Stein, Erde oder Grasboden errichtet wurde. je nach sozialer Stellung der Toten und den jeweiligen Jenseitsvorstellungen gab es verschiedene Bestattungsarten (wie Baumsärge, Steinkisten, Grabkammern aus Holz, Totenhäuser, Urnen, u.ä.). Hü-gelgräber wurden in Europa und in Asien von der Jungsteinzeit an errichtet, sind aber besonders typisch für die mitteleuropäische Bronzezeit. Der Begriff „Hügelgrab wird häufig verwechselt mit „Hünengrab“. Hügelgräber sind Grabhügel der Bronzezeit (1800 bis 750 v.u.Z.), also jüngeren Datums, während das Hünengrab ein Großsteingrab (Megalithgrab) ist und aus großen, tonnenschweren Find-lingen besteht. Hünengräber sind älter und gehören zur Steinzeit. Dannenwalde hat keine Hünengräber. Hügelgräber konnten mehrere Meter hoch sein und wiesen einen Durchmesser von bis zu 20 Meter auf. Sie hatten meist eine Einfassung aus Feldsteinen und waren mit Erde bedeckt worden (Hügel). Anfangs der Bronzezeit enthielten sie den Leichnam, später dessen verbrannte Reste und letztlich Grabbeilagen. Welche es waren, hing von den jeweiligen Jenseitsvorstellungen ab. Die beiden Hügelgräber von Dannenwalde werden der jüngeren Bronzezeit (1250 bis 750 v.u.Z) zugeordnet, sind also rund 3000 Jahre alt. Die heutige Größe gibt keine Aus-kunft über die ursprüngliche Anlage. Wind und Regen haben Erde von diesen Hügeln abgetragen. Auch Menschenhand hat sie verändert. Der Baumwuchs auf dem Hügel-grab diente vor allem der Kennzeichnung. Der Hügel über einer Grabstätte war zum Schutz der Anlage und/oder als Denkmal und Kultstätte gedacht. Oft rankten sich dar-um Sagen und Mythen. Allein aus der jüngeren Bronzezeit wurden in mehr als 50 Feldmarken der damaligen Ostprignitz Funde registriert Die Dannenwalder Hügelgräber sind der Beweis einer frühen Besiedlung der heutigen Feldmark vor etwa 3000 Jahren durch Menschen, die schon Gerätschaften, Schmuck und Waffen aus Bronze (Legierung aus Kupfer und Zinn) kannten und benutzten. Sie sind sichere Nachweise über die Existenz eines Siedlungsgebietes in Dannenwalde zur Bronzezeit. einzelne Steinzeitfunde (Lanzenspitzen, Steinbeile) belegen die Existenz von Steinzeitmenschen in und um Dannenwalde vor dieser Zeit, sind aber nicht von dieser Bedeutung. Das nördliche Hügelgrab hat einen Durchmesser von 20 bis 25 Meter und eine Höhe von 2,90 Meter und ist an der Nordseite gestört. Das andere, südlich gelegene ist von diesem ca. 20 Meter entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 19 Meter und ist ca. 1,70 Meter hoch. es hat oben eine Delle. Aus diesem wurden Altertümer der Bronzezeit geborgen. Autor: Helmut Widrat